[Rezension] Mein Sommer auf dem Mond - Adriana Popescu - misshappyreading

03 April 2018

[Rezension] Mein Sommer auf dem Mond - Adriana Popescu

Vier Teenager, die unterschiedlicher und ähnlicher nicht sein könnten, müssen sich in einem Therapiezentrum an der Ostsee ihren Dämonen stellen. Jeder für sich muss lernen dass es gemeinsam leichter ist gegen den Sturm der eigenen Gedanken anzukommen.

Adriana Popescu muss man mögen. Man muss einfach. Und ihre Bücher auch.





Jugendliche mit psychischen Problemen – Frau Popescu wagt sich mit diesem Buch an ein Thema das sehr nahe geht. Mir fehlt hier (glücklicherweise) die persönliche Erfahrung. Weder ich noch Freundinnen von mir hatten damit zu kämpfen.

Übrigens finde ich daher lesen so unglaublich wichtig. Es gibt einem immer wieder die Möglichkeit Dinge zu erleben und besser zu verstehen, die man so nie erlebt hätte.


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Die Liebe der Autorin zu Harry Potter, Sherlock, Marvel und diversen ‚nerdy‘ Filmen und Serien ist glaube ich noch nie so präsent gewesen wie in diesem Buch. Und ich habe es so gefeiert. Allein die Überschriften der einzelnen Kapitel hätten mich fast zu applaudieren gebracht.

Ein kleines bisschen war das auch mein Problem, wobei es nichts mit dem Buch zu tun hat! Seltsame Erklärung, daher muss ich hier ein bisschen weiter ausholen. Basti sieht Bösewichte aus diversen Filmen – das ist kein Spoiler, Bastis Krankheit lernt man gleich mit ihm kennen. Das heißt neben Basti sitzt zum Beispiel der Grinch und mach ihm das Leben zu Hölle. In meinem Kopf hatte das Bild allerdings eher etwas unterhaltsames, mehr als das es beängstigend war.
Dieses intuitive Gefühl hat mich dann immer wieder geärgert, weil ich mir dachte: Das ist nicht lustig, das ist schrecklich. Abstellen konnte ich es trotzdem nicht.


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Bei Fritzi hätte ich gerne viel mehr über ihre Krankheit beziehungsweise ihr Problem erfahren. Fritzi hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Sie war mir sympathisch. Potterheads halten eben zusammen. Dennoch hätte ich gerne mehr von dem ‚Therapiepart‘ gelesen.

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Frau Popescu schreibt die Jugendlichen Charaktere wundervoll! Und das ganz ohne aufgesetzt zu wirken. Dadurch wird die Thematik für mich allerdings ein wenig ‚romantisiert‘. Es gibt diverse Bücher die sich der Thematik auf einer ‚ernsteren Ebene‘ nähern. Wer sich klar ist das er ein Jugendbuch in der Hand hält wir definitiv nicht enttäuscht.

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Teenager entwickeln besonders schnell psychische Störungen auf Grund der Hirnentwicklung. Hier ein paar Fakten zum Thema.
  • Klassische Störungen‘ sind: Angsterkrankungen, Depressionen, Essstörungen und selbstverletzendes Verhalten.
  • 20% der Jugendlichen sind psychisch auffällig, 10 Prozent der Fälle benötigen ärztliche Hilfe (Quelle
  • 2-4% Prozent der Grundschulkinder und 14% der Jugendlichen in Deutschland leiden an Depressionen (Quelle)
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Welche Frage liegt mir nach der letzten Seite auf der Seele:
Wie kann man am besten helfen wenn Jugendliche Problme haben?

Ich fürchte nicht wirklich. Zumindest nicht ohne selbst mit einem Psychologen gesprochen zu haben. Die beste Hilfe ist Unterstützung. Da sein und selbst gewillt sein mit einem Arzt zu sprechen wie man helfen kann. Ich wünsche es niemandem - aber die Statistik zeigt dass ich irgendwann damit in Berührung kommen werde - und dann möchte ich einfach das Beste tun.

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Dieses Buch ist ein Jugendroman, das Setting mag ein Therapiezentrum sein, doch richtig Tiefgang entwickelt es nicht. Das meine ich absolut nicht negativ! Adriana Popescu schreibt Jugendliteratur – mit viel Witz und Charme. Genau das bekommt man in der Geschichte – nicht mehr und nicht weniger.

Liebe Adriana, danke für die Reise auf den Mond. Es war toll die Astronauten kennen zu lernen!

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Andere Bücher von Adriana Popescu die ich gelsen habe - alles Einzelbände.
 
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Erscheinungsdatum: März 2018 | Verlag: cbj Verlag | Preis: € 13,00 [D] | ISBN: 978-3-570-31198-1   | Seiten: 400 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




1 Kommentar:

  1. Ich stimme dir zu, auch mir hat der Therapiepart (nicht nur bei Fritzi) gefehlt. Ich hatte den Eindruck, sie müssen sich irgendwie selbst therapieren.

    Ich habe deine Rezi übrigens bei meiner verlinkt: http://dashausderbuntenbuecher.blogspot.com/2018/06/adriana-popescu-mein-sommer-auf-dem-mond.html

    Liebe Grüße,
    Mila

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